Zwischentöne - Aktuell kommentiert

 

Theobold auf Abwegen

 

Eines schönen Frühlingstages machte sich ein gewöhnlicher Gartenzwerg namens Theobold auf den Weg, berühmt zu werden.

Noch festgefroren im Gartenbeet der Witwe Elonore - ein heimelicher Ort - der Schrebergarten der Senorin im Sommer in schönster Blumenpracht anzutreffen. Boldi voller Tatendrang schmiedete einen tollkühnen Plan: Wollte mit Schaufel und Pfeiffe bestückt - in der Maiennacht das weite suchen.

Vom Eise befreit stapfte der eigenwillige Zwerg aus Ton - immer der Nase nach - Richtung Süden. Vollkommen erschöpft, ließ er sich gegen Abend im Vorgarten eines Frührentners nieder. Der traute seinen Augen nicht, als Oskar Schmitt in der Früh unseren Theobold erblickte. Oskar schlich wie benommen zurück ins Haus - und mit einem Autoschlüssel bewaffnet, packte er dann kurzerhand den Zwerg am Nacken - und fuhr mit ihm ins nächste Dorf.

Dort angekommen positionierte Herr Schmitt Boldi fast geräuschlos ins Rosenbeet seiner geliebten Schwester. Theo dachte für sich, er träume, als er sich endlich umsah, um festzustelllen, er seinem Ziel von der großen Karriere ein Stück weit näher gekommen, als nun die Schwester schwer mit Einkaufstüten bepackt, zur Haustüre schritt. Berta übersah unseren Boldi geflissentlich. Ihr Bruder meinte es ja gut mit ihr. Aber ständig diese ungefragten Geschenke. Sie mag mich nicht, durchfuhr es den wunderschönen Zwerg, gemacht für ihren Garten. Und - schon kullerten ein paar Tränchen. Genau in dem Augenblick als Rosi, die Enkelin der Nachbarin, ihn hoch erfreut entdeckte. Das Kind hob Theo auf - und trug ihn ganz verzückt in den Garten ihrer Oma.

Dort stand er nun. Er überlegte, wie es weitergehen soll ?

Abermals machte sich der Zwerg ungesehen aus dem Staub. Immer weiter - die Straße runter, bis er nicht mehr konnte. Er beschloss, eine Pause einzulegen. Und - wartete auf die Gelegenheit, einem Vorgarten den besonderen Glanz verleihen zu können.

Gedacht - getan. Theobold pflanzte sich totmüde in ein Beet mit beinah verblühten Narzissen - getoppt von verwelkten Tulpen von übergestern. Am anderen Morgen vernahm Theo das Geräusch eines sich öffnenden Garagentors, als sich der Besitzer des Vorgartens zu seinem Luxus-Schlitten begab. Eigentlich hatte dieser gewisse Bankdirektor so überhaupt - wie jeden Tag - keine Zeit, das wirkliche Leben um ihn herum, überhaupt wahrzunehmen. Jedoch - im Fall Gartenzwerg machte er eine Ausnahme: "So ein Abfall gehöre in den Restmüll !", rief er seiner Putze zu. Diese entsorgte Theo sofort pflichtbewusst in der grauen Tonne.

Es wurde dunkel um Boldi. Es roch abscheulich nach altem abgestandenen Müll. Es half nichts. Da musste er durch. Endlich so gut wie bewusstlos - schlief der Zwerg allmählich ein.

Erst als eine Geisterhand ihn voller Freude aus dem Abfall fischte, erwachte Theo kurzzeitig. Diese Hand gehörte zu einer Frau, die knappe drei Häuser weiter entfernt wohnte. Sie hatte das Procedere der schmachvollen Entsorgung aus nächster Nähe beobachtet. Sie war es, die ihn gerettet hatte. Fast liebevoll trug Hedda ihn nun - zu sich nachhause, um ihn dort gründlich zu reinigen. Anschließend stellte die kindelose Dame ihn zu den anderen Zwergen in ihren Blütenduft verströmenden Blumengarten. Die begrüßten Smoky äußerst freundlich. Nur - Zwerg Sam rief lauthals: "Rauchen - unerwünscht !" Davon unbeeindruckt, steckte Smoky sein Pfeiffchen erneut an. Der Chef der Bande Fred, auch Freddie genannt, kam nun zu Wort: "Willkommen in Heddas Zwergen-Garten, Smoky ! Du bist jetzt einer von uns."

Theobold ganz von Sinnen - wurde zur Gartenarbeit angehalten. Schließlich habe er ja eine sehr große Schaufel im Gepäck. Einreihen sollte er sich Heddas Harem der willenlosen Gartenzwerge. Nein - niemals ! Er würde weiterziehen, wenn alle seinen neuen Freunde schliefen. Es wurde Nacht - und der Vollmond zeigte ihm den Weg.

Es fühlte sich gut an. Boldi legte eine ausgedehnte Rast rein. Der Strauch einer Forsythie ganz in seiner Nähe - ließ ihn sanft hinweg dämmern.

Der nächste Morgen brachte eine Wende hin zum Guten. Theobolds Stimmung zwergenwohl. Eine junge Lady musterte ihn mehr als ausführlich: "Hallo Smoky, von wo du wohl ausgebüxt bist ?", wollte sie wissen. "Komm erst mal rein.", lud Emma den Gestrandeten ein: "Mann, Mann, du bräuchtest dringend eine kosmetische Runderneuerung, so verblasst wie du ausschaust, Theobold."

Vollkommen konfus und entsetzt, musste Theo sich der Realität stellen: Er hatte immer geglaubt, er sei der schönste Gartenzwerg auf Gottes Erden. Und - jetzt das.

Emma versprach ihm tröstlich, ihr Opa würde ihm neuen Glanz verleihen. Eine Woche später - tatsächlich der Großvater hatte ganze Arbeit geleistet: Er hauchte dem Zwergen Leben ein, zauberte ihm ein Gesicht, das einen ansieht und dabei huldvoll lächelt - mit der Pfeiffe im rechten Mundwinkel anzufinden.

Theobold zu neuem Leben erwacht, war daheim angekommen. Sitzt bis zum heutigen Tag auf Emmas Fensterbank - sieht ihr beim Schreiben zu. Er fühlt sich zu Höherem berufen.

Auch wenn es ausgedacht ist, kann man es glauben.

22.04.2014







 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nächstes Jahr - vielleicht

 


Sie sollte nicht so anspruchsvoll sein - und diese feste Stelle annehmen.

Pünktlich um acht Uhr zur Arbeit erscheinen. Nicht tage- und nächetlang vor dem Monitor abhängen. Feierabend um fünf. " Filialleiterin einer Sparkasse - gar nicht so übel !", hörte Lizzy Mama sagen. Sich jetzt eine bezahlbare eigene Wohnung suchen. Lizzy graute davor - sich entscheiden zu müssen zwischen massiver Eiche oder Resopal in der Küche. Stattdessen spielte sie mit dem Gedanken, mal wieder die Flucht nach vorn zu ergreifen. Zu ihrem Vater nach Köln zu ziehen.

Das Allernötigste gepackt, hinterließ Lizzy in unerklärlicher Eile - ein paar Worte für Erika:" Bin bei Papa. Lizzy." Dann bestieg die Endzwanzigerin ihren Kleinwagen, den der Vater ihr zum bestandenen Abitur überließ.

Mit der Eile war es nun vorbei. Sie fuhr ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, was sie überhaupt in Köln unternehmen könnte. Und - da stand sie plötzlich vor dem Haus ihrer besten Freundin - zu Schulzeiten. Enttäuschung machte sich breit, als sie erfuhr, Lara sei schon lange weg von hier. Verheiratet zwei Kinder. Geschieden. Der Kontakt zur Feundin längst abgebrochen. Lizzy musste zugeben, im Grunde ihres Herzens war sie ein wenig neidisch auf ihre Lari, wie Lizzy sie früher nannte. Ja - Lari war einfach alles das, was sie nie war - sie Lizzy - das Nesthäkchen der Familie Obermeier.

Nichts hatte sie wirklich auf die Reihe gebracht. Vor ungefähr zwei Jahren war sie von zuhause ausgezogen. Sie sollte zu ihrem damaligen Freund Pete ziehen. Von einer Hoffnung getrieben, es würde klappen mit Mann und Kinder. Weit gefehlt. Zu spät durchschaute sie, Pete war ein selbstherrlicher Egoist und heimlicher Säufer, von einer Mutter großgezogen, die ihn für einen Halbgott hielt. Anfangs tat sie es seiner Frau Mutter gleich: Petes Zwergl, wie er sie stets rief,  bewunderte diesen Angeber - ohne Ende. Bis eines Tages etwas geschah, das ihrem Leben eine neue Wende gab. Ihr Freund führte ein Doppelleben. Jeweils an genau den Wochenenden, die sie bei ihrer Mutter zuhause in der Eifel verbrachte, betrog er sie mit der viel jüngeren Mathilde aus seinem Büro. Seine erbärmliche Entschuldigung:" Das bisschen Sex. Nicht der Rede wert ! ", ließ Lizzy aus einem Traum erwachen: Pete würde sie niemals heiraten. Seine Mutter hatte mehrmals Andeutungen derart gemacht. Die Trennung, der Wiedereinzug bei Mama, der Verlust der gemeinsamen Freunde machten Lizzy damals schwer zu schaffen.

Benommen und gedankenschwer hätte sie beinahe die Ausfahrt "Köln Mitte" verpasst.

Eine halbe Stunde später:

" Sie haben Ihr Ziel erreicht!", plärrte es in eine Stille hinein, die Lizzy seit ihrer Abfahrt gefangen hielt. Papa öffnete vorsichtig die Tür, nachdem Lizzy dreimal kräftig klingeln musste. Beim Betreten der Wohnung fiel ihr auf einmal ein: Er - um halb drei nachmittags daheim. Da stimmt was nicht. " Liebes, komm erst mal rein in die gute Stube ! Ich mach uns eine Tasse Kaffee.", so begrüßte sie Reiner, der immernoch in seinen Bademantel gehüllt - fassungslos vor ihr stand.

Papa seit fast drei Monaten arbeitslos. Lizzy stand unter Schock. Natürlich könne sie bei ihm  wohnen - und sich in Köln nach einer gut bezahlten Arbeit umsehen. Paps meinte: " Vielleicht beim Fernsehen. Nein - Filialleiterin einer Sparkasse. Unter deinem Niveau, Schatz !" Ihr Herr Vater hatte an allem etwas auszusetzen, was ihre Frau Mutter für gut befand. Lizzy zum ersten Mal schwer verunsichert. Sollte sie dem Vater die Freundin ersetzen, die längst über alle Berge ist ? Lizzy räusperte sich:" Ja ..... Nein ! Ich mach erst einmal Urlaub. Ein Weihnachtsgeschenk von Mama. Vater blickte mitleidheischend zu ihr auf: " Das war's dann wohl, Schatz." Lizzy blieb hart und entschlossen. Sie ließ ihn zurück - in seiner stark herunter gekommenen Wohnung.

Vier Wochen später.

Nomadin Lizzy auf dem Heimweg aus dem Urlaub. Mutti hatte am Flughafen sehnlichst auf sie gewartet." War's denn schön, Spatz ? Jemanden kennengelernt ?", drang die Mutter in sie ein.  "Nein,  Erika. Fuerte ist nicht Malle. Ich werde morgen nach Düsseldorf fahren. Es geht um eine freie Stelle bei der Post." Mit diesen Worten wollte Lizzy von "Hotel Mama" Abschied nehmen. " Und - wann ziehst du aus ? ", erwiderte Mutter ängstlich.

" Nächstes Jahr - vielleicht. "

 

21. Januar 2014



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am Ende eines langen Tages

 

Nie war David so einsam - wie jetzt. Noch in der Früh saß er, in seinen Bademantel gehüllt, am Tisch, um gemeinsam mit seiner geliebten Mutter zu frühstücken.

Zurück von Dreharbeiten, deren mickrige Gage längst ausgegeben, erhoffte er sich ein paar sorgenfreie Tage zuhause bei Mutti, die ihm immer wieder aus der finanziellen Not half. Er hörte sie sagen: "Schatz, ich bin ja so stolz auf Dich. Mein David ein Filmstar. Wann bist du wieder im Fernsehen ? Ist dein Taschengeld ausreichend, Liebling?"

Mutti betrat den Raum umhüllt von einem  Kaffeeduft der besonderen Art - begleitet mit den Worten: "Schatz, ich bin ja so stolz auf dich. Mein Davi ... " Weiter kam sie nicht, denn David unterbrach sie jäh: "Hör endlich damit auf, Gerda ! Mir Honig um's Maul zu schmieren - mit deinen nicht enden wollenden Lobeshymnen. Nichts davon ist wahr." Dann machte er sich schleunigst aus dem Staub und verschwand in seinem Jugendzimmer.

David schmiss sich auf sein ungemachtes Bett. Er fing an nachzudenken: Mutsch hatte ihm übergroße Hoffnungen gemacht: "Aus dir wird mal ein ganz großer." Von einem Casting zum nächsten - in ständiger Obhut von Muttern. Nichts davon hatte sich erfüllt. Und zu guter letzt hat Papa sie und ihn verlassen. David der Spezialist für kleine Nebenrollen fühlte sich hundeelend - indes Gerda, Davids Mama, leichenblass ihren Milchkaffee regungslos auf dem Tisch verschüttete. Ungerührt dessen, zog sie es vor, das Geschehene einfach zu ignorieren und klopfte an Davids Tür: "Schatz, mach doch bitte auf ! Und fahr mich zum Frisör !"

David, der noch unter Schock stand: Er hatte Gerda widersprochen, hüllte sich in Schweigen. Bis seine Frau Mutter den Autoschlüssel vom Brett nahm, sie die Haustür knallend hinter sich zustieß.

Der Sohn stand zögernd auf, betrat das Badezimmer, um eine Säuberungsaktion zu starten. Danach stopfte er seine ungewaschenen Kleidungsstücke in die Waschmaschine, die unverzüglich mit ihrer Arbeit begann. Nebenbei bestückte der junge Mann sorgfältig seinen Reisekoffer mit frischen Klamotten. David hatte einen Plan:

Vom restlichen Taschengeld seiner Mutti führe er mit der Eisenbahn nach Berlin. Dort angekommen, hielte er nach einem Job Ausschau, von dem er halbwegs leben könne. Sein Vater, der Heinz, hatte ihm ständig Vorwürfe gemacht, weil er keinen Schulabschluss hat - und mit 28 Jahren immer noch bei Mama Gerda wohnt. Heinz wäre bestimmt nicht mehr sauer auf ihn, wenn David es schaffe auszuziehen, echtes Geld verdiene - um vielleicht mal zu heiraten. David legte die Wohnungsschlüssel auf den Küchentisch - versehen mit einer kurzen Notiz: Gehe mir eine Arbeit suchen. Tschüß D.

Keuchend erreichte er dann die Bushaltestelle - und den Bus um 13 Uhr. Drinnen von Hauptschülern umzingelt, beschlich ihn plötzlich eine seltsame Traurigkeit. Er fühlte sich klein und unnütz. Nur schlechte Noten während seiner ganzen Schulzeit. Doch Mutter glaubte ihn auf diese Weise trösten zu können: "Schatz, du wirst Schauspieler. Dafür brauchst du keine guten Schulnoten."

Fast hätte David die Haltestelle Bahnhof verpasst, so sehr war er in Gedanken versunken.

Im Schnellzug angekommen, quetschte er sich in ein Abteil - bevölkert mit einer jungen attraktiven Frau - und einem älteren Herrn, der sein Opa sein könnte. Eigentlich war er an Mädels nicht so wirklich interessiert. Für eine feste Beziehung hatte es nie gereicht. Ständig war er unterwegs - auf der Suche nach der nächsten Kleindarstellerrolle. Zudem würde Mutti keine Göttin neben sich dulden. Das Mädel saß ihm nun direkt gegenüber - und David verspürte eine seltsame Lust, sie um ein Date zu bitten. Das Verbot von Gerda zu brechen. Jedoch bevor er es wagte, sie anzusprechen, war die junge Frau auf einmal verschwunden. "Wohl ausgestiegen.", mischte sich der Opa in seinen beinahe Flirt ein.

Jetzt am Ende eines langen Tages saß David im Zimmer einer billigen Absteige. Nie war er so einsam - wie heute. Aus dem OFF vermeinte er zu hören: Doch - morgen ist ein neuer Tag, David.

23. 11. 2013

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ans Meer wollte sie - eigentlich

Eine Momentaufnahme

Nur nicht darauf hoffen - alles erledige sich von alleine, dachte sie für einen kurzen Augenblick.

Vera war es nicht gewöhnt nur so dazusitzen - und vor sich hinzugrübeln. Dabei ertappte sie sich - bei dem Gedanken ein paar Tage frei zu nehmen  - gewissermaßen sich eine Auszeit zu gönnen, keinen Verpflichtungen nachkommen zu müssen; sie die Sklavin ihres SmartPhones hoffte auf Befreiung von ständiger Abhängigkeit von ihrem smarten Begleiter, der sie gefangen hielt - mit der Aufforderung für 24 Stunden online zu sein. Vera könne ja was verpassen. Nur was ? Könne sie es schaffen, sich mit sich selbst zu beschäftigen ? Zum Leidwesen ihres Herrn Vaters.

Vater hatte seine Tochter Vera in der Politik untergebracht - für sie einen guten Posten in seiner Partei ermöglicht. Vera weiß plötzlich nicht mehr - wie es dazu kam: Sie befand sich eines schönen Tages in der ersten Reihe - besetzt von Spitzenpolitikern ihres geliebten VaterLandes. Immer adrett gekleidet - war sie Vater stets zur Hand., der für sie alle Türen zum Erfolg öffnete. Nur - von erfolgreichen Männern umzingelt, ging sie unter wie eine Nichtschwimmerin auf verlorenem Posten. Niemand schien  Vera wirklich wahrzunehmen. Selbst flüchtige Männerbekanntschaften gaben ihr das untrügliche Gefühl - nicht bemerkenswert zu sein. Was tut sie nicht alles um Aufmerksamkeit zu erkaufen: Vera lächelt brav und sittsam von den Wahlplakaten - und vor laufenden Kameras ist ihr jedes Mal schlecht vor Aufregung, sie könne den Auftritt vermasseln. Was ist es nur, was sie daran hindert, am Leben wirklichen teilzuhaben ?

" Vera-Schatz, könntest du bitte heute Abend zum Empfang des PremierMinisters das seidene Designer Cocktailkleid in bleu tragen? Es kleidet dich besonders gut, " , tönt es aus dem Badezimmer - eine Treppe tiefer. Eine Brise Rasierwasserduft steigt Vera in die Nase - und sie fängt zu niesen an. " Liebes, du wirst doch um Himmels Willen nicht krank werden !", ruft der Vater in Sorge nach oben. "Der Termin für heute ist besonders wichtig für dich."  Die Tochter überlegt kurz - einen  beginnenden Schnupfen vorzuschieben, um an diesem Empfang der Wichtigtuer nicht teilnehmen zu müssen. " Ja Paps ! " ,  sagt sie schnell, " wird erledigt. Ich fahr nur noch schnell ins Büro - und bin pünktlich gegen 18 Uhr zurück."

Gesagt getan: Ich muss hier raus aus diesem Mief - unbedingt.  Schießt es ihr  durch den Kopf - und schlüpft geschmeidig in ihre bequemen Jeans, wirft sich in ein lässiges Sweatshirt , die Sportschuhe passend gemacht, verlässt sie - nur mit Schlüssel und Geld bestückt das elterliche Haus. Lässt ihr Cabrio stehen und geht zufuß zur Bushaltestelle im angrenzenden Ort. Setzt sich an eines der Fenster des ankommenden Busses. Der Busfahrer mustert Vera eine Zeit lang - so als ob sie ihm bekannt vorkäme. Am Bahnhof angekommen, lächelt sie kurz zurück, als der Mann am Steuer ihr freundlich zuwinkt. Vater wäre entsetzt ob solchen Verhaltens gegenüber dem einfachen Volk. Fußvolk nennt ihr Vater die einfachen rechtschaffenden Leute. Gut ginge es ihr - Vera, die es wagt ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Sie lächelt jeden glückstrahlend an - jeden, der ihr im Bahnhofsgebäude entgegen kommt.

"Wohin soll die Reise gehen ?", fordert sie der Mann am Schalter auf - ihr Reiseziel zu verraten. Vera zögert kurz: "Eine einfache Fahrt auf die Insel Rügen. Wissen Sie: Ans Meer wollte ich - eigentlich."

Katy Heyden  20. August 2013



 

 

Kurzgeschichte

 

 

Vielleicht weil es Frühling ist - deshalb

 

Wie jeden Mittwoch betrat Sonja das Café am See. Getrieben von einer Hoffnung, die jeglicher Möglichkeit nach Erfüllung widersprach. Sie tat es mit Bedacht - ausnahmslos und setzte sich bei sonnigem Wetter an einen der Tische direkt am Ufer des frühlingswarmen Sees.

Sonja lächelte leise vor sich hin. Ihr Telefon indes ein wohlwollendes Surren von sich gab. Die zu erwartende Kurznachricht erreichte sie - ohne ein Gefühl, eine Regung in ihr hervorzurufen. Peter - ihr Mann gut gelandet in Berlin. Er besuchte dort einen Kongress der Pharmaindustrie. Für ihn den Herrn Doktor lief immer alles nach Plan. Selbst die Flugpläne mussten sich ihm unterwerfen.

Ein Kellner steuerte langsam auf sie zu: " Was darf ich Ihnen bringen ?" Sonja nahm den gutaussehenden Ausländer erst jetzt wahr, blickte durch ihn hindurch. " Eine Tasse Tee wäre genug, " , dachte sie. Dennoch zog sie es vor, sich ein Stück Apfelkuchen mit Sahnehäubchen zu gönnen. 

Oh ja - Pläne hatte sie viele, bevor sie Peter kennenlernte. Wollte vor allem anders sein. Nicht so wie die Mädchen auf ihrer Schule. Später wollte sie ihren eigenen Laden - ein Café aufmachen. Ganz in der Nähe dieses überaus einladenden Sees. Unwillkürlich gab sie Peter die Schuld - für alle Versäumnisse in ihrem so verschenkten Leben. Peter verstand es vorzüglich, sie von allem abzuhalten, was ihr wichtig war. " Auf Kinder können wir verzichten, ", sagte er ständig, " wir haben ja uns." In der gleißenden Sonne schmolz die Sahne auf Sonjas Teller dahin - gleich der Hoffnung auf Veränderung.

Sie ganz in ihr Inneres gekehrt - bis plötzlich eine ihr bekannte Stimme zu ihr durchdrang. Die Frau von Peter blickte kurz auf. Sie flüsterte: " Ja, Papa. Ich habe das Abitur bestanden. " Vor ihr stand ein älterer Herr, der schemenhaft ihrem längst verstorbenem Vater glich. Der Mann setzte sich ungefragt an ihren Tisch. Sehr unbeholfen nahm er Platz. " Probleme mit den Knien ? ", wandte Sonja sich ihm zu. " Meinen Vater - den mussten sie operieren. Hatte aber nichts verbessert. Der ist nie wieder aufgestanden. " Der Rentner kondolierte und wankte in den Innenraum des Cafés. " Dort ist es kühler, entschuldigte er sich.

"Ist besser so.", ging es ihr durch den Kopf. Zu sehr erinnerte dieser alte Mann Sonja an ihren Herrn Vater, dem sie nie gut genug war. Und Peter ? Auch er hatte ständig etwas an ihr auszusetzen. Früher - wie sie sich präsentierte in der Aula ihrer Schule. Oder als Sprechstundenhilfe - später. Stets fühlte sie sich unterlegen; gegenüber Peter und ihren ehemaligen Kollegen. Selbst Peters Patienten begegnete sie in der Defensive. Ihre ganze Umgebung gab Sonja das Gefühl auf ganzer Linie versagt zu haben.

Sonja kam jedes Mal ins Grübeln, wenn sie den Nachmittag am See verbrachte, um auf die Gelegenheit zu warten, es Peter heimzuzahlen. Sie legte sich eine Rede zurecht, die nie zum Einsatz kam, ob der Feigheit ihrerseits, die letzten Endes das Kommando übernahm. Gedankenerfüllt stopfte sie den Kuchen, mit Äpfeln bedeckt, in sich hinein, bis eine Schiffsglocke sie aus ihren Träumen riss. Sie nähme die nächste Fähre, kam ihr unerwartet in den Sinn. Ein leeres Haus und unbewohnte Räume empfingen sie, wenn sie zuhause einträfe.

Jeden Mittwochnachmittag erreicht sie ihr Café mit einem gepackten Koffer - angefüllt mit dem Nötigsten und allerlei Illusionen. " Zahlen ! Bitte ! " Sie zum Gehen bereit. Bis auf ein nächstes Mal. Vielleicht weil es Frühling ist - deshalb.

Katy Heyden 22.04.2013

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

22.November 2009

Gestern bin ich im Internet - auf folgende Seite gestoßen -

im Zusammenhang - mit dem Wechsel von Jörg Pilawa zum ZDF - nämlich:

bildmaschine - Bilddetails vom 21.11.09:

Upload am 19.11. 2009 21 : 14 : 00

Was müssen die - eine HeydenAngst  - haben - vor der magischen - 14 - ,

denn heute Morgen - steht da plötzlich -

Upload am: 19.11. 2009 21 : 12 : 38.

Im Gegenzug dazu - hat sich die - 14 -

trotzdem erneut eingeschlichen:

Denn unter Dateigröße -  war am 21. 11 09 noch folgendes zu lesen:

1 ,64 MB.

Heute jedoch -  steht unter Dateigröße: 1 , 4 3 MB.

Habe mir beide Versionen ausgedruckt.

 

 

Donnerstag, den 9. September 2010

 

Einträge meinerseits im Gästebuch des Ammerseer Theatervereins, die Gudio Hornig hat löschen lassen:

Ich zitiere:

11. April 2010

"Kostprobe gefällig ?

Die Dichterlesung - Riberisch improvisiert:

Die großartige Dichterin Salvanna Reier aus dem Osten von Machasstan verwöhnte uns mit ihrer Dichterlesung -

und ihrem berühmtesten Gedicht aller Zeiten:

ALLA MESCHUGGE

Messe me nura dit - kasse le manna rit.

ole ke konja bled - messe me tonja fed.

Ins Deutsche übersetzt - von Prof. Dr. Estephania Bowlen

alles guglhupf

am anfang war der teig  -  ich hol ganz schnell mal mein bike.

verbrannt war der kuchen  -  wir müssen den schuldigen suchen.

So oder so ähnlich....

Heute habe ich mit meiner Tastatur improvisiert.

Alle Personen sind frei erfunden und haben so absolut nichts gemein - mit lebenden WerbeIkonen. "

 

21. April 2010

Was kommt zum Schluss ? Etwa...

Sagt die Lisa-Marie an einem lauen Sonntagmorgen im Mai zu ihrem Schatz:

"Wie kommt es dazu, dass du deine Harley Davidson in unserem Schlafzimmer zerlegt hast, Peter ? "Seelenruhig seine Semmel mit Schokocreme beschmierend - kontert der Motorad Freak:

"Im Hobbykeller geht rein gar nichts, und ich habe mich auch noch nie darüber beschwert, dass du dort YogaKurse für Männer abhälst. Genug ist nicht genug: Du verlangst von mir, dass ich auch noch -  wie selbstverständlich daran teilnehme - und zum YogaStreber mutiere."

"Wirklich, Schatz ?", meint da Lisa-Marie ohne zu zögern und verschluckt sich bei der Nahrungszufuhr ihres rechtsdrehenden BioNaturyogurts -  erheblich. "Sieh mal Schnuckiputz, lenkt da Peter ein, "ich habe mich bereits an deine Vierkant VeganerSchniedel Würste gewöhnt, doch ab und zu was Richtiges zwischen die Zähne  - was für ein Genuss !"

"Du sprichst hier von Fleischeslust - unsere "Lustwiese" jedoch - ist mit unzähligen Motorradteilen bedeckt!", triumphiert da Lisa-Marie." Die Motorradeinzelteile habe ich sorgfältig ausschließlich auf dem Schlafzimmerboden verteilt" , er nun wieder,

"die "Wiese" -  wäre noch frei.....".

 

Montag, den 13. September 2010

Nachschlag

 

Der Beweis, dass Guido Hornig vom Ammerseer-Theaterverein - mich sozusagen"gemobbt" hat, ist deutlich daran zu erkennen, denn er hat unverschämterweise  meinen Eintrag vom 30. März 2010 / Weilheim -  im Gästebuch dieses Theatervereins - auf die Seite 1 -  umprogrammiert.

Diese Seite besteht einzig und allein - aus einem Eintrag, nämlich dem meinen.

Sinn und Zweck dieses Vorgehens - seitens Guido Hornig ?

Klickt man dieses Gästebuch im Netz an, ist stets Seite 2 - zu sehen. Momentan bestehend aus 5 Einträgen.

Um meinen sichtbar zu machen, muss der Betrachter auf > Weiter klicken.

 

Sonntag, den 10. Oktober 2010:

INFO

 

Am Dienstag, den 12. Oktober 2010 habe ich ein Ticket für:

Eckhart von Hirschhausen - "Liebesbeweise" -  im Cirkus Krone in München -  20 Uhr.

ErkennungsMerkmal: Die Magische 14 

  I'm fed up with...

 

 

 

 


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